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Was ist eine Orthese
und wie funktioniert sie?

Eine Orthese unterstützt Körperteile wie Knie, Unterschenkel, Bein, Rumpf, Halswirbelsäule, Ellenbogen, Hand- oder Sprunggelenk bei verschiedenen Indikationen. Ziel ist es, verloren gegangene Bewegungen auszugleichen und Sicherheit zu geben, um am gesellschaftlichen Alltagsleben teilnehmen können.

Orthesen werden individuell konfektioniert und angefertigt, auf Wunsch auch wasserfest, so dass Aktivitäten im Wasser möglich sind. Sie können nach Anleitung selbst angelegt werden. 

Arten von Orthesen

Ob Unterschenkel, Bein oder Knie: Orthesen erhalten Sie in zahlreichen Varianten für verschiedene Körperregionen und Indikationen. In unserem Fokus steht die Fertigung von Orthesen für die unteren Extremitäten, beispielsweise zur Entlastung und Unterstützung nach einer Lähmung. Wir sind auf die Anfertigung individueller Unterschenkel-Orthesen (AFO) und Ganzbein-Orthesen (KAFO) sowie C-Brace spezialisiert.

Am häufigsten werden folgende Orthesen eingesetzt:

  • Knie-Orthese
  • Ellbogen-Orthese
  • Rücken-Rumpf-Orthese

 

Unterschenkel-Orthese

AFO (Ankle Foot Orthosis)

Eine Unterschenkel-Orthese (engl.: AFO, kurz für Ankle Foot Orthosis) übernimmt die Aufgabe des Knöchelgelenkes oder Funktionen, die vom Fuß nicht mehr eigenständig ausgeführt werden können, z. B. das Anheben. Das Orthesengelenk kann unterstützend den Fuß heben, die Streckung Richtung Schienbein (Dorsalextension) oder die Beugung Richtung Boden (Plantarflexion) beeinflussen.

Eine AFO reicht maximal bis zum Knie, spart es allerdings aus. Die Unterschenkel-Orthese wird auch als Knöchel-Fuß-Orthese bezeichnet. Sie wird individuell maßgefertigt oder ist vorkonfektioniert erhältlich.

Ganzbein-Orthese

KAFO (Knee Ankle Foot Orthosis)

Bei einer Ganzbein-Orthese (engl. KAFO, kurz für Knee Ankle Foot Orthesis) wird das Orthesengelenk auf Kniehöhe eingesetzt. Je nach Indikation fällt die Wahl auf ein frei bewegliches, gesperrtes oder automatisches Gelenk. 

Die KAFO geht über das Knie hinaus und liegt am ganzen Bein an. Sie unterstützt die Bewegungsführung des gesamten Beins.

C-Brace

Einzigartiges Orthesensystem

Ein entspannter Einkaufsbummel in der Stadt, Wanderungen auf unebenem Terrain oder eine Fahrradtour bei inkompletter Querschnittslähmung oder nach Polio? Genießen Sie diese Aktivitäten wieder – dank der einzigartigen Orthese C-Brace.

Mit C-Brace hat Hersteller Ottobock die Orthetik grundlegend verändert. Das mechatronische Orthesensystem regelt durch innovative Sensortechnologie sowohl Stand- als auch Schwungphasen und ist nach wie vor einzigartig.

C-Brace kommt für alle neurologischen Indikationen der unteren Extremitäten infrage.

Ungeahnte Bewegungsfreiheit

Als computergesteuerte Orthese schafft C-Brace bei teilweise oder komplett gelähmten Beinen eine bisher ungeahnte Bewegungsfreiheit, indem sie das Beugen des Beins unter Last ermöglicht. Das Laufen auf unebenem Gelände wie Kopfsteinpflaster und auf Schrägen, das Treppensteigen oder Hinsetzen sind mit dynamischen und flüssigen Bewegungen bei weniger Kraftaufwand möglich. An der Entwicklung der einzigartigen, hochmodernen Beinorthese waren über 170 Spezialisten beteiligt.

C-Brace gibt nicht nur Sicherheit und Mobilität, sondern unterstützt den kompletten Gangzyklus in jeder Situation des Alltags, indem 3D-Bewegungssensoren die Beinposition des Trägers erkennen. Per Smartphone-App lässt sich die einzigartige Orthese auf den individuellen medizinischen Status anpassen. Zusätzlich kann zwischen verschiedenen Modi für Alltagssituation wie das Sitzen, Gehen oder Radfahren gewählt werden.

Vorteile auf einen Blick

  • Natürlichere Bewegungsabläufe sowie natürlicheres Auftreten und Abrollen dank beweglichem Knöchelgelenk
  • Kontrolliertes Gehen auch auf unebenem Boden, leichteres Laufen auf Schrägen
  • Weniger körperliche Kraft für das Gehen sowie weniger Ausgleichsbewegungen nötig, dadurch bessere Körperhaltung und weniger Folgeschäden
  • Hinabsteigen von Treppen im Wechselschritt möglich
  • Hinsetzen in einer weichen, kontrollierten Bewegung
  • Leistungsstarker Akku, der in geladenem Zustand den ganzen Tag lang hält
  • Bei geringem Ladezustand: Signalisierung durch Hinweiston, Aktivierung des automatischen Sicherheitsmodus
  • Verschiedene Modi z. B. für das Radfahren, Sitzen oder Gehen per App auf dem Smartphone einstellbar

Exopulse Mollii Suit

Orthese zur Behandlung von neurologischen Störungen

Mit dem Exopulse Mollii Suit ergeben sich fundamentale Veränderungen im Versorgungsansatz bei neurologischen Störungen und damit verbundener Symptome. Es ist der weltweit erste Neuromodulationsanzug, der den als reziproke Hemmung bezeichneten physiologischen Reflexmechanismus nutzt.

Durch Senden eines elektrischen Signals an einen antagonistischen Muskel wird eine Entspannung des spastischen Muskels herbeigeführt. Die kombinierte Wirkung aus der Entspannung angespannter Muskeln und der Aktivierung schwacher Muskeln ermöglicht Anwendern ein aktiveres tägliches Leben mit weniger Schmerzen.

Es liegt in der Verantwortung des Anwenders, zu welchen Uhrzeiten, der Neuroanzug getragen wird. Der Anzug sollte allerdings mindestens alle 24 oder maximal alle 48 Stunden getragen werden, um den Carry-Over Effekt beizubehalten. Die individuelle Nutzungszeit legt der behandelnde Arzt fest.

Aktiverer Lebensstil

Bei dem Anzug handelt es sich um ein Hilfsmittel für nahezu den gesamten Körper, das bequem zu Hause eine konsistente Linderung schaffen kann – ohne Medikamente oder Eingriffe.

Er wurde dafür konzipiert, angespannte, spastische Muskeln effektiv zu entspannen und die damit verbundenen Schmerzen zu lindern – ohne die Höhen und Tiefen anderer Methoden und ohne die starken Nebenwirkungen, die manchmal mit diesen einhergehen.

Vorteile auf einen Blick

  • Regelmäßige Linderung
  • Individuelle Herangehensweise
  • Zurück in eine freieres Leben
  • Ergebnisse nach 60 Minuten
  • Ohne Medikamente oder chirurgische Eingriffe
  • Bequeme Materialien und Passform

L300 Go System

Knieorthesensystem mit neuester Technik

Das L300 Go System hilft bei Fußheberschwäche, die durch Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Multiple Sklerose, infantile Zerebralparese oder nach einem Schlaganfall auftreten können. Dadurch verbessert sich das Gangbild auf natürliche Weise. Der L300 Go stimuliert die Nerven, die das zentrale Nervensystem nicht mehr ansteuern kann, durch kleine elektrische Impulse bei funktioneller Elektrostimulation.

Eine Elektrode steuert zwei Stimulationskanäle an, die einfach mit einer Manschette am Unterschenkel platziert wird und dafür sorgt, dass die Fußhebung ausbalanciert ist. Wenn auch das Knie instabil ist, kann der L300 Go mit einem zusätzlichen Oberflächenstimulator eine Kniebeugung und Kniestreckung auslösen.

Verbessertes Gangbild

Bestimmte Einschränkungen in der Bewegung können eine Herausforderung für viele Betroffene darstellen. Dabei sind schnell die Grenzen des Möglichen erreicht. Eine bestehende Schwäche der Fußhebermuskulatur schränkt die Bewegungsfreiheit oft stark ein und erfordert anstrengendes Gehen. Wenn der Körper selbstständig keine Impulse mehr über die Nervenbahn leiten kann, wird diese durch eine künstliche ersetzt, um eine Bewegung auszulösen.

Das L300 Go System erzeugt einen elektrischen Impuls, der die Aktivierung und Kontraktion bestimmter Muskeln in den Beinen ermöglicht und gleichzeitig eine bessere Kontrolle über die Bewegungen der Beine und Füße bietet. Dadurch wirken die Bewegungen natürlicher und kräfteschonender. Dank modernem Verschlusssystem kann die Manschette mit nur einer Hand angelegt werden.

Vorteile auf einen Blick:

  • Ausbalancierte Fußsteuerung, dadurch mehr Selbstständigkeit
  • Zuverlässige Fußhebung durch einen Lernalgorithmus
  • Benutzerfreundliche Bedienung des Systems mittels App oder Fernbedienung (bei Bedarf erhältlich)
  • Schnelle Anpassung des Systems durch das Fachpersonal möglich
  • Kein Fußsensor notwendig aufgrund von Beschleunigungssensoren
  • Einfache Handhabung und Anwendung dank modernem Verschlusssystem
  • Unter anderem bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Multiple Sklerose, Zerebralparese oder nach Schlaganfall anwendbar

Weitere Orthesen

Neben den genannten Orthesen gibt es eine Vielzahl weiterer Bezeichnungen. Dabei handelt es sich zumeist um Arten der Unterschenkel-Orthese, die die AFO noch genauer beschreiben.

Die häufigsten Bezeichnungen sind:

DAFO (engl. Dynamic Ankle Foot Orthosis)
Dynamische Unterschenkel-Orthese

FRAFO (engl. Floor Reaction AFO)
Starre Orthese mit ventraler Schale

HAFO (engl. Hinged AFO)
Orthese mit dorsaler Schale

PLS- AFO (engl. Posterior Leaf Spring AFO)
Unterschenkel-Orthese mit Blattfeder hinter der Achillessehne

SAFO (engl. Solid Ankle Foot Orthosis)
Starre Unterschenkel-Orthese

SMO (supramalleoläre Orthese)
Knöchel übergreifende Orthese, kann dynamische Eigenschaften aufweisen

Unsere Lösungen: Dynamische Systemgelenke

Wichtigste Komponente einer Orthese ist das Orthesengelenk. Systemknöchelgelenke für eine AFO sowie die in einer KAFO verbauten Systemkniegelenke sorgen in jeder Situation für dynamisches Gleichgewicht und Stabilität. Die Gelenke können dem individuellen Gangbild angepasst werden und sind auch in wasser- und schmutzresistenter Ausführung erhältlich. Die in der Rehabilitationsphase wachsende Bewegungsfreiheit ist für Dorsalextension und/oder Plantareflexion einstellbar.

Vorkomprimierte Federeinheiten mit hohem Grundwiderstand fördern die anatomische Beweglichkeit im Knöchelgelenk sowie die Dynamik beim Stehen. Sie ermöglichen das sichere Stehen und Gehen über unterschiedliches Terrain ohne weitere Hilfsmittel wie Gehwagen oder Gehstütze. Im Unterschied zu nicht vorkomprimierten Federeinheiten bleiben Ihre Hände frei für alltägliche Arbeiten.

Orthesenschuhe

Modisch, bequem, für viele Einsatzbereiche perfekt

Orthesenschuhe werden speziell für die Ansprüche von Trägern einer Orthese entwickelt. Fuß, Orthese und Orthesengelenk auf Knöchelhöhe sollten darin Platz finden. Zudem sollte ein Orthesenschuh besonders strapazierfähig sein, hohen Tragekomfort sowie gelungenes Design vereinen und das einfache An- und Ausziehen ermöglichen.

Orthesenschuhe erhalten Sie in zahlreichen Varianten, die sich je nach Modell auch zum Tragen ohne Orthese eignen. Mit modernen Styles überzeugen sie auch optisch . 

Therapieschuhe

Für die Erstversorgung, für die Reha.

Therapieschuhe werden nach Operationen, bei Verletzungen oder Diabetes eingesetzt. Sie schützen, entlasten und führen den Fuß, indem sie den Heilungsprozess unterstützen. Ein Therapieschuh wird auf die speziellen Bedürfnisse des Trägers angepasst und gewährleistet weiterhin Mobilität.

Neben der schützenden Funktion sollte ein Therapieschuh hohen Komfort bieten und hygienische Ansprüche (z. B. Spritzwasserschutz oder Atmungsaktivität) erfüllen.

Wege zurück
ins Leben

Schlaganfall, multiple Sklerose, Unfall, inkompletter Querschnitt, Dystonie, Kinderlähmung, Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung – es gibt Ereignisse und Diagnosen, die führen einen an den Rand des Erträglichen. Wie man trotz dieser Einschränkungen dank einer Versorgung mit modernsten Orthesen aktiv am Leben teilhaben kann, zeigen Ihnen die Beispiele ebenfalls Betroffener. 

Anwender und ihre Geschichten

Nehmen Sie sich die Zeit für diese Schicksale und lernen Sie die Produkte kennen, mit denen wir Ihnen so viel Lebensfreude und Normalität wie möglich zurückgeben.


Notdienst: 05631 3061Rezepte
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